Die Hirsekur – Stärkung deines Erde-Element

Die Hirse-Erdekur eignet sich, wenn Stress und Ängste anklopfen, um sich zu erden. Gemacht wird die Kur in der Erdejahreszeit nach den 5 chinesischen Elementen. Hirse ist das Getreide, welches diesem Element zu geordnet wird. Sie ist zudem gut verträglich und glutenfrei.

Die Hirse-Kur gehört zu den Nahrungskuren der traditionellen chinesischen Medizin.

Hirse-Kuren empfehle ich immer, wenn viel Stress ist oder körperliche und geistige Herausforderung anstehen. Schon mit einem regelmäßigen Hirse-Frühstück über fünf bis sieben Tage kann eine gute Stärkung erzielt werden. Situationen, wo ich die Kur selbst anwende, sind /waren nach Entbindungen und Operationen, nach Umzügen, in Prüfungsphasen oder gesellschaftlichen Veränderungszeiten wie die Coronazeit, die Kriege.

Die Hirse-Erdekur eignet sich, wenn Stress und Ängste anklopfen, um sich zu erden. Gemacht wird die Kur in der Erdejahreszeit nach den 5 chinesischen Elementen. Hirse ist das Getreide, welches diesem Element zu geordnet wird. Sie ist zudem gut verträglich und glutenfrei. Diese Anleitung soll euch ermuntern, die Vorzüge der Hirsekur auszuprobieren und vielleicht bekommt Ihr sogar Lust, die große 10-Tage-Erdekur mit Hirse zu machen.

Hirse hat viele Namen.

Im Indogermanischen bedeutet Hirsa, Hirso und Hirsi so viel wie: Nahrung, Sättigung.

Die 5 Elemente: Holz, Feuer, Erde , Metall und Wasser.

Die chinesische Medizin richtet sich nach der Lehre von Yin und Yang und nach der 5 Elemente Lehre.

Die Elemente sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.

Das Jahr ist nach ihnen unterteilt. Unsere Organe und Meridiane, auf denen akupunktiert wird, sind ihnen zugeordnet. Himmelsrichtungen, Formen, Farbe, Gerüche und Geschmäcker und Nahrungsmittel sind danach eingeteilt. Um ein Element zu stärken, kann mit dem ihm zugeordneten Nahrungsmitteln gekocht werden. Zudem sind Art der Zubereitung und der Jahreszeitpunkt, der ein Element besonders stärkt, durch diese Einteilung bestimmt.

Die fünf Elemente im Jahreslauf

Holz steht für den Frühling,

Feuer für den Sommer,

Erde für den Spätsommer,

Metall für den Herbst,

Wasser für den Winter.

5 Elemente Zyklus

Dies ist eine Variante der Jahreseinteilung. Eine weitere Aufteilung schafft mit dem Erde-Element Übergangsphasen zwischen den Elementen. Diese Einteilung mit Übergangszeiten ist von therapeutischen Nutzen, um die Erdekuren gezielt anzuwenden.

Das Erde-Element – Mitte und Zentriertheit

Das Erde-Element steht in der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) für die Mitte für zentriert sein. Die Organe Milz und Magen werden der Erde zugeordnet. Diese liegen mittig im Körper. Die anderen Organe liegen im Kreis drumherum. Die Erde-Organe bilden wie bei einem Rad mit Speichen die Achse. Ein Zentrum, um das sich alles dreht. Dies ist essenziell, läuft die Mitte rund kann auch der Rest gut funktionieren. Alle Elemente, die um diese Achse liegen, Holz-Leber, Metall-Lunge, Feuer-Herz, Wasser-Niere brauchen die starke Mitte.

Psychische und körperliche Aspekte des Erdelementes

Eine starke Mitte wird mit der Fähigkeit der Resilienz in Verbindung gebracht. Ganz nach dem Motto: Wer in der Mitte ruht, wird von keinem Wirbelsturm umgehauen. Dieser Mensch kann die Eindrücke, die er aufgenommen hat, verdauen. Es geht um physische/körperliche und psychische/seelisch-geistige Verdauung.

Eine starke Mitte zeichnet auch Bindungsfähigkeit aus. So werden die als mütterlich bezeichnenden Aspekte hierzu gezählt. Gut genährt sein ist die eine Seite, Sucht und Gier die andere. Die Fähigkeit, sich um sich selbst sorgen zu können und dem Leben zu vertrauen, entwickelt der Mensch mit einer gesunden Mitte.

Ein Mangel an Erde-Energie entsteht durch zu viel Grübeln, sich Sorgen, zu viel Nachdenken, permanenten geistigen Input oder Lernen. Die Erde wird geschwächt durch ein zu viel an Süßigkeiten und ein zu viel an kaltem, statt gekochtem Essen. Gekochtes Essen kann Milz und Magen leichter Verdauen und ist daher kalter Rohkost bei schwacher Erdekonstitution vorzuziehen. Unklare Gedanken, Gefühle von Nebel im Kopf entstehen in der chinesischen Medizin durch ein zu viel an Schleim im Verdauungsbereich. Dieser steigt auf und trübt die Sinne (Brainfog). Wenn ihr dies aufmerksam lest, ist eigentlich schon klar, dass unser Lebensstil nicht gerade Milz Qi / Erde-Element förderlich ist.

Die Erde liebt es zu tanzen, sich mit dem Blues zu wiegen und so den Alltagsblues hinter sich zu lassen. Die Stärkung dieses Elementes funktioniert durch seinen Bezug zu Milz und Magen am besten mit einer Nahrungskur mit dem Getreide der Erde: der Hirse.

Zusammenfassung Erde-Element Qualitäten

Organe und Meridiane: Milz und Magen

Geschmack: Süß

Farbe: Gelb/Braun

Form: Eckig – Rechteckig/Quadratisch

Tier: Bär – Balu, der Bär aus dem Dschungelbuch: “Probier`s mal mit Gemütlichkeit!”

Getreide: Hirse

Jahreszeit: Spätsommer oder als Mittlerin zwischen den anderen Elementen

Gemüt: Sorgen, Grübelei oder Gelassenheit, die Ruhe weghaben, Vertrauen

Attribute: Versorgen, mütterliche Aspekte

Kurze Stärkung oder traditionelle Variante

Eine kleine Kur könnt ihr ein paar Tage machen und Hirse zum Frühstück essen. Die traditionelle Kur geht über zehn Tage, an denen ganztags Hirse gegessen wird. Zudem gibt es bestimmte Jahreszeiten, in welchen die Kur zur Stärkung gezielt gemacht werden kann. Hierzu kann die Jahreseinteilung genutzt werden,welche die Erdephasen zwischen die anderen Elemente Zeiten setzt.

Die vier Zeiten im Jahr für eine 10 tägige Erdekur

Alle fünf Elemente wirken über einen Zeitraum von etwa 10 Wochen (und drei Tagen) im Jahr. Bei vier Elementen wirken die zehn Wochen (plus drei Tage) am Stück: Das Holz im Frühjahr, das Feuer im Sommer, das Metall im Herbst und das Wasser im Winter. Die Erdephase liegen als Übergang dazwischen – dies mit jeweils zwei Wochen plus zwei/drei Tagen. Ihr könnt also viermal im Jahr eine gezielte Erde-Kur machen.

Die Kurzeiten

1. Ende Januar – Anfang Februar Erde-Element (28./29.1.-14.2.)

– es folgt Mitte Februar bis Ende April, Holz-Element/Frühling/Leber-Gallenblase.

2. Ende April bis Anfang Mai Erde-Element (28./29.4.-14.5.)

– es folgt Mitte Mai bis Ende Juli, Feuer-Element/Sommer/Herz-Dünndarm.

2. Ende Juli bis Anfang August Erde-Element (28./29.7.-14.8.)

– es folgt Mitte August bis Ende Oktober, Metall-Element/Herbst/Lunge-Dickdarm.

3. Ende Oktober bis Anfang November Erde-Element (28./29.10.-14.11)

– es folgt Mitte November bis Ende Januar, Wasser-Element/Winter/Blase-Niere.

Dies ist zyklisch und so beginnt nach dem Wasser wieder eine Erdezeit, welcher das Holz und der Frühling folgt.

Durch diese traditionelle chinesische Einteilung endet der Winter und die Wasserzeit schon Ende Januar!

Die Erdekur mit Hirse

Die traditionelle Erdekur wird zehn Tage täglich nur Hirse als Beilage gegessen. Zum Frühstück darf es fruchtig sein, zum Mittag herb, zum Abend suppig. Als Einstieg ist fünf bis sieben Tage täglich das Hirsefrühstück am Morgen zu sich zu nehmen eine sehr gute Variante. Die aktive Uhrzeit der Erde-Organe Milz und Magen ist am Vormittag. Der Magen ist am aktivsten von 7 – 9 Uhr, die Milz arbeitet anschließend von 9 – 11 Uhr. Daher wird in der chinesischen Medizin viel Wert auf ein warmes Frühstück gelegt, da so die Organe am besten arbeiten und verdauen können.

Das Milz Qi ist zudem für das Halten unserer (Körper-) Form zuständig. Ist es schwach, hängt alles nach unten, wir haben schwere Beine, geschwollene Lieder und fühlen uns morgens schwer. Die Erde-Kur mit Hirse, dem stärkenden Getreide für dieses Element wirkt wie ein kleiner Fit-Macher, was freilich auch den Inhaltsstoffen der Hirse geschuldet ist – siehe nächstes Kapitel. Wenn wir eine geschwächte Erde haben, sehen wir dies an der Zunge: Eingedellte Ränder von den Zahnabdrücken weisen auf ein zu viel an Feuchtigkeit hin und auch dicker Belag im Zentrum ist ein Hinweis auf eine Schleim- und Feuchtigkeitsbelastung im Erdesystem.

Um den Effekt einer Erde-Kur mit Hirse zu erhöhen, können die Zwischenphasen der Elemente im Jahreszyklus genutzt werden!

Hirse – ein sehr altes Getreide

Hirse war und ist in Europa, Asien und Afrika Jahrtausende ein Grundnahrungsmittel. In der Nähe von Leipzig wurde entdeckt, dass dort schon vor über 5000 Jahren mit Hirse gekocht wurde. Andere Funde belegen, dass die Menschen vor 8000 Jahren Fladenbrote aus Hirse buken. Das Brüdergrimmmärchen: Der süße Brei, in dem ein armes Mädchen einen verzauberten Topf bekommt, der immer frischen Hirsebrei bereithält, zeugt von dem früheren Stellenwert der Hirse als wichtiges Grundnahrungsmittel. Ein Hirse-Berg wird selbst im Schlaraffenland erwähnt.

Hirse zählt zur Gattung der Süßgräser und ist eine Pflanze, die mit Wärme und Trockenheit sehr gut zurechtkommt. Sie wird aktuell in den Zeiten des Klimawandels als nahrhafte Anbaupflanze wieder interessant. Es gibt viele Untergruppen von Hirse, aber zwei können hervorgehoben werden. Einmal die viel auf dem afrikanischen Kontinent verwendete Sorghum Hirse, die etwas größere Körner und Erträge erzielt und die Millethirsen. Diese sind eine etwas kleinwüchsigere und feinkörnigere Art.

Hirse Inhaltstoffe

Hirse enthält in ihrer Schale neben Fluor, Magnesium, Schwefel, Phosphor und Kalium, sehr viel Eisen, Vitamin B6 und besonders viel Kieselsäure. Dies macht sie auch als Gewebe reinigendes und regenerierendes Getreide interessant. Kieselsäure ist der Grundbaustein des Bindegewebes. Wir brauchen es für die Haut, Schleimhäute, für Knochen, Gelenke, Nägel, Haare und Zähne. Hirse ist ein glutenfreies Getreide.

Wirkung der Hirse

Hirse beugt Diabetes vor und wirkt Cholesterin senkend. Ein Hirse-Frühstück hält lange satt und mindert die Lust auf Süßes. Es wird langsam verstoffwechselt, der Körper muss für seinen “Zuckerzufuhr” arbeiten. Da es auch gekaut werden will, regt es obendrein die sehr wichtige enzymatische Vorverdauung im Mund an. Diese kommt bei industriell hergestellten Frühstücken schnell, weich und süß fast immer zu kurz. So fehlt das wichtige Enzym Ptyalin, welches die Verdauung im Dünndarm entlastet.

Wirkung in der TCM Stärkung des Milz-Qi, Ableitung von Hitze im Magen und Klärung der Haut

Die Lust auf Süßes wird mit einer “Milz – Qi “(=Energie) – Schwäche in der TCM assoziiert.

Gieriger ungezügelter Appetit ist das sogenannte Magenfeuer. Hirse mit viel Kompott, mit gegartem Obst oder Gemüse stärkt die Milz und der Kompott kühlt das Magenfeuer. Ein Magenfeuer kann durch die sogenannte Schleimansammlung entstehen. Es wird von dem nicht gut verdauten Nahrungsbrei gesprochen. Auch Fettgewebe wird in der chinesischen Medizin als Schleim- und Feuchtigkeitsansammlung betrachtet.Die Klassiker der ungesunden Ernährung wie Softdrinks, Chips, fertige Pizza und Süßwaren enthalten alle sehr viel Zucker, der schnell Energie liefert, aber nicht sättigt. Übrigbleibt ein Schleim im Magen, der hitzig wird und nach mehr Zucker ruft. Der Magenmeridian, den wir in der TCM akupunktieren entspringt unter dem Auge und zieht über die Wange. Hier finden wir häufig Akne bei Jugendlichen und Erwachsenen, deren Essgewohnheiten aus oben genannten Bestandteilen bestehen können. Inneren Schleim sehen wir auf der Zunge an dickem gelblichen Belag. Desto gelber, desto mehr Hitze ist im Spiel.

Zubereitung der Hirse

Ich habe viele Menschen getroffen, die behaupteten, Hirse schmecke nicht. Erstaunlich, wenn wir beachten, wie sehr sie in früheren Zeiten gelobt und sogar einen Platz im Schlaraffenland gefunden hat. Tatsächlich wird Hirse oft zu ungeduldig zubereitet. In der Folge ist sie noch roh und zu körnig. Welches Getreide schmeckt dann schon? Auch ein zu fest gekochter Reis ist nicht lecker.

Welche Hirse?

Für die Hirse-Kur empfehle ich die ungeschälte Hirse. Diese ist hellgelb und hat mittelgroße Körner. Geschliffene Goldhirse ist wegen der Entfernung der Schale und somit der Entfernung des Trägers der Hauptinhaltsstoffe in der Kur nicht so empfehlenswert.

Tipp Vorratskochen

Hirse kann prima für zwei bis drei Tage auf Vorrat gekocht werden und anschließend gekühlt aufbewahrt werden. Dies hat den Vorteil, dass wir in unserer 15 Minuten Küche, für die viele Menschen unter der Woche maximal Zeit haben, dennoch täglich Hirse essen können.

Das Basisrezept: Ein Teil Hirse – zwei Teile Wasser gesamt Zubereitung 20 Minuten

1. Topf auf den Herd stellen und stark erhitzen.

2. Eine Tasse Hirse hineingeben und kurz anrösten – dies macht die Hirse knackiger und nicht so matschig. Dazu die Hirse mit einem Holzlöffel etwa eine Minute auf dem heißen Topfboden umrühren. Das Anrösten hilft therapeutisch helfen, um Wasseransammlungen und Feuchtigkeit auszuleiten.

3. Nun zwei Tassen kaltes Wasser hinzugeben. Dass es nun erst mal ordentlich zischt, ist normal und richtig. Das Wasser zügig hineingeben und etwas salzen.

4. Deckel drauf.

5. Die Hitze so lange oben belassen, bis die Hirse richtig kocht. Dies dauert bei gut vor gerösteter Hirse ca. 3-5 Minuten.

6. Wenn die Hirse stark kocht sofort runter drehen auf eine kleine Stufe und ab hier 8-10 Minuten köcheln lassen. Deckel drauf lassen. Wichtig: Rühren unterlassen, lieber das Feuer kleiner stellen!

7. Es bildet sich im Topf oben eine Getreideschicht. Dort entweicht, wie bei einem Vulkan, aus kleinen Löchern Reste von Dampf und Wasser. Jetzt ist es Zeit, die Hirse auszustellen und noch mal zehn Minuten gehen zu lassen. Dieser Schritt ist wichtig, damit wirklich alles Wasser in die Hirse zieht.

Nun solltet ihr eine gare, leichte, lockere, nicht klebrige und leckere Hirse haben. Diese könnt ihr entsprechend weiter verarbeiteten oder direkt mit Obst oder Gemüse reichen.

Tipp Gemüsebrühe weglassen

Ich empfehle die Hirse nicht mit fertiger Brühe kochen. Zum einen wird sie dadurch schnell versalzen, schmeckt bloß nach Brühe und das erinnert zum zweiten unangenehm an Fertigessen aus der Tüte. Kocht sie mit einer Brise Salz, dann könnt ihr sie süß oder salzig mit den genannten Gewürzrichtungen erweitern und verfeinern. Die schlimmsten Hirsebällchen, die ich mal auf einer Tagung serviert bekommen habe, haben einfach nur nach Gemüsebrühe geschmeckt. Die Hirse konnte also nichts dafür. Zum Vergleich: Reis wird schließlich auch nicht mit Gemüsebrühe zubereitet.

Basisrezept plus Frühstücksvariation Hirse-Bowl mit Obst

Ihr fangt wieder mit dem Basisrezept an.

Nachdem ihr das Wasser zugegeben habt, gebt ihr noch Früchte: Apfel, Rosinen, getrocknete Datteln, Feigen und Aprikosen, alles klein geschnitten dazu. Daneben können Nüsse oder Kokosnuss dazu gegeben werden. Im Kapitel 10 Frühstücksvariationen gebe ich Anregungen, welches Obst ihr gut kombinieren könnt, aber wenn ihr nur eine Obstsorte mögt, ist das auch ok. Weniger ist manchmal mehr. Kocht das Obst nun kurz mit der Hirse auf, lasst die Früchte 10 Minuten leicht mit köcheln. In der anschließenden “Ziehphase” kann empfindlicheres Obst wie Beeren, Melone, Birne, Granatapfel, Ananas, Mango oben drauf geben werden, sodass es mit erwärmt wird. Wir wollen die Erde/Milz mit warmen, gedünstetem oder mindestens einmal gekochtem Essen stärken.

Thema Banane:

Bitte verwendet möglichst wenig Banane. Banane ist in der chinesischen Medizin kalt und schleimig, es nährt nicht die Milz. Wenn ihr sie dennoch gern dabei haben möchtet, so nehmt sie bei der aufgewärmten Hirse Variation dazu, siehe S. 25

Gewürze, die gut zu einer Obst-Hirse-Bowl passen

Zimt, Kurkuma, Ingwer, Vanille, Anis, Fenchel.

Samen und Nüsse, die gut dazu passen

Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sesam.

Eingekochtes Obst aus dem Glas, das gut dazu passt

Sauerkirschen, Pflaumen, Aprikosen, Birne.

Säfte, die ihr am Ende über die Frühstücks-Bowl als Vitamin-Schock geben könnt

Sanddornsaft, roter Traubensaft, frisch gepresster Orangensaft oder etwas Zitronensaft, Acerolasaft, Kirschsaft.

Süßungsmittel

Hirse ist von Hause aus leicht süß. In der Kur wird traditionell nicht gesüßt. Wenn ihr sehr saure Säfte am Ende dazu gebt, könnt ihr euch einen Spritzer Agavendicksaft dazu gönnen.

Tipp: Ein Tag frisch, einen Tag warmgemacht

Um nicht täglich die Hirse frisch zubereiten zu müssen, empfehle ich gleich eine Menge für zwei bis drei Tage vorzubereiten. Diese kann im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Das Frühstück kann dann mit dem Obst in Butter, Kokosfett oder Margarine frisch angeröstet werden.

Eine Extraportion Zimt und oder Ingwer daran peppen das erwärmte Frühstück ordentlich auf.

Frisches Obst zuerst anbraten oder einfach nur andünsten und die vorgekochte, gekühlte Hirse anschließend dazu geben, ist sehr gut, damit auch diese wieder erwärmt wird.

An die Hirse kommt alles, was Euch lecker schmeckt. Ihr könnt auch nur ein Obst nehmen oder alle. Zum Mittagessen könnt ihr verschiedenes Gemüse ausprobieren.

Die Vorratshirse kann am dritten Tag sehr gut als Bratling oder als Waffel mit Ei oder Banane oder etwas Hafer zum Abbinden verarbeitet werden. Ihr könnt sie in einer Auflaufform mit Gemüse oder Obst überbacken. Abends kann die Hirse in eine Gemüsesuppe gestreut werden.

Basisrezept plus Mittagsvariationen Hirse-Bowl mit Gemüse

Gewürze, die gut zu einer Gemüse-Hirse-Bowl passen:

Thymian, Oregano, Rosmarin, Anis, Fenchel, Kurkuma, Kreuzkümmel (Cumin), Kümmel, Ingwer, Curry, Paprika, Chili.

Samen und Nüsse, die gut dazu passen

alles geröstet Sonnenblumenkerne, Sesam, Pinienkerne.

Gemüse, das gut zur Erdekur Mittags-Bowl passt:

Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln, Fenchel, Topinambur, Pastinake, Sellerie, Pilze, Blumenkohl, Rosenkohl, Rotkohl, Grünkohl, Rote- und Gelbebeete, Sauerkraut, Steckrübe, gelbe und rote Zwiebeln, Kichererbsen, gelbe und braune Linsen, gelbe Erbsen, Mais.

Rohkost

Aus den schon genannten Gründen ist Rohkost eher eine kleine Beigabe, um Vitamine und Bitterstoffe zu zuführen. Gut zu eurer Mittags-Bowl passt: Chicorée, Endivie, Rucola, geraspelte Möhre, Fenchel als Rohkost, alle Sprossen.

Tofu, Veggi & Seitan Beilagen

Tofu, Veggi und Seitan zählt zum Wasser-Element und in einem Essen sollten möglichst alle Elemente vorkommen. Bei Tofu, der aus Sojabohnen besteht, würde ich empfehlen, mit den Gemüsesorten zu kombinieren, die kaum Eiweiß enthalten, um unnötige Winde oder gar Koliken zu vermeiden. Eiweißspender sind alle Leguminosen (Linsen, Erbsen), die Kohlsorten und Pilze, es eigenen sich daher alle Wurzeln, Kürbis oder die Salate zur Kombination.

Die Mittags-Bowl könnt ihr ganz nachbelieben gestalten. Die Würzung empfehle ich zu wechseln, mal mehr mediterran mit Olivenöl, mal mehr asiatisch mit Curry und Kokos, mal mehr afrikanisch/latein-amerikanisch mit Kurkuma und Chili. Das Gemüse könnt ihr dünsten, leicht anbraten oder im Ofen als Ofengemüse backen. Die Hirse rührt ihr unter, gebt ihr dazu, wie Reis.

Die Suppen am Abend

Die Basis einer jeden Suppe ist ihre Brühe. Statt Fertigbrühe zu verwenden, können auch immer aus euren Gemüseresten vom Mittagessen Brühen hergestellt werden. Die Schalen von Möhren, Zwiebeln und anderem Gemüse lassen sich einfach mit Wasser gekocht in eine leckere Brühe verwandeln. Es wird erst am Schluss gesalzen mit Salz oder Sojasoße, auch Miso kann dazu verwendet werden. Reichert eure Brühe am Abend mit frischen, kurz gedünsteten Gemüse oder Resten eurer Mittags-Bowl an und gebt ein paar Löffeln der vorgekochten Hirse dazu. Damit sorgt ihr für eine leichte basische Abendmahlzeit.

Fleischbrühen

In der TCM wird Fleisch sparsam verwendet. Rindfleisch ist sehr erdig. Ihr könnt dies als Knochenbrühe für die Abendsuppe zubereiten und gleich auf Vorrat kochen. Es werden Beinknochen dazu mit Suppengrün ausgekocht. Gewürze wie Ingwer, Fenchel oder Rosmarin unterstützen die stärkende Wirkung. Zunächst wird alles aufgekocht und dann abermals auf sehr kleine Flamme gestellt, wird die Brühe mindestens eine Stunde geköchelt. Diesem Suppensud könnt ihr abends etwas frisch gedünstetes Gemüse oder die Reste von der Mittags-Bowl beifügen. Mit Petersilie bestreut holt ihr euch einen Vitamin C Kick ab. Suppen und Brühen immer erst am Ende salzen. Auch bei den Suppen könnt ihr auf Vorrat kochen und die Flüssigkeit in einem verschraubbaren Glas zwei bis drei Tage kalt stellen.

Hirse mal anderes

Grundsätzlich gilt, der Effekt ist am besten mit gekochter Hirse, aber zehn Tage sind lang …

Da ich einige Menschen kenne, die nach der Hirsekur keine Hirse mehr sehen konnten, was freilich schade ist, da sie besonders gesund ist, gebe ich hier ein paar alternative Tipps.

Ihr findet in jedem gut sortierten Biomarkt: Hirsenudeln, Hirseflocken, Hirsepops und Hirsewaffeln.

Die Flocken können zwischendurch an Haferflocken gegeben werden und bilden mit diesen eine gute Grundlage für Porridge und Bratlinge. Mit den Nudeln könnt ihr am Mittag eine leckere Pasta zaubern und sie abends noch als Brüheinlage verwerten. Auch hier lohnt es sich, Vorratshaltung anzulegen und die Nudeln zum Teil gekühlt für den nächsten oder übernächsten Tag aufzubewahren. Die Waffeln können zwischendurch oder mal als Frühstückersatz verwendet werden. Achtet darauf, dass der Belag mindestens Zimmertemperatur hat.

Einkaufen des Obst/Gemüses

Nehmt in erster Linie eure Lieblingsgemüse Sorten, die Kur soll auch Spaß machen!

Nehmt gern regionales Gemüse.

Probiert vielleicht ein- oder zweimal ein neues Gemüse aus.

Wenn möglich, nehmt Biogemüse für die Kur.

Die Variationen

Die folgenden Variationen sollen euch als Inspiration dienen. Ihr könnt alles anders kombinieren, so wie ihr es gerne esst. Vielleicht mögt ihr kein süßes Morgenessen, dann steigt direkt mit der Mittags-Bowl ein. In Thailand ist das traditionelle Frühstück eine Suppe mit Reis und gekochtem Gemüse aus dem Wok.

Wechselt wie oben bei den Gewürzen beschrieben die Geschmacksrichtungen, damit es euch nicht öde wird. Falls ihr lieber immer gern das gleiche esst, dann findet eure Lieblingskombi raus.

Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren.

10 Variationen für den Morgen

Hirsegrundrezept plus

– Apfel, Rosinen, Zimt

– Kirschen im Glas plus Kokosraspeln und Kurkuma.

– Aprikosen im Glas, getrocknet oder frisch mit Mandeln.

– Orange mit Granatapfel und Kurkuma

– Birnen gedünstet mit Nelken, Datteln und Zimt.

– Feigen mit roten Trauben oder rotem Traubensaft und Kurkuma

– Banane kurz angebraten in Kokosfett mit Kirschen und Zimt.

– Ananas, Mandarinen mit Cashewnuss und Traubensaft

– Beerenmix mit gerösteten Sesam

– Apfel gedünstet, mit gewärmter Kaki, Trauben und Zitronensaft.

10 Variationen für den Mittag

Hirsegrundrezept plus

– Möhrencurry mit Rosinen in Hafer oder Kokos Cuisine.

– Linsengemüse mit Paprika.

– Ofengemüse mit Olivenöl: Kürbis, Süßkartoffeln, Brokkoli, Pastinaken, Möhren, Zwiebeln und bestreut mit Sesam und Rosmarin, Thymian oder Curry, Ingwer.

– Hirsotto mit getrockneten Pilzen, Pastinaken und frischer Petersilie getoppt.

– Topinambur in Butter mit Salbei angeröstet.

– Fenchel gedünstet mit Zitronenscheiben und Thymian.

– Sellerieschnitzel mit Salat – Sellerie dünsten, die Scheiben in Kirchererbsenmehl mit Curry oder Zimt wenden und in Öl ausbraten.

– Rote- oder Gelbebeete Eintopf mit Tomate, Cumin, Rosmarin und Kichererbsen.

– Sauerkraut mit Wacholder und Veggiwürstchen.

– Blumenkohl-Sugo – gehackter Blumenkohl mit Kräutern (Oregano, Thymian, Fenchel, Cumin) und Zwiebeln anbraten. Tomaten geschälte oder passierte dazu und köcheln lassen – ein toller Sugo für die Pasta!

Pfeffer und Salz oder Sojasoße gebt bitte immer erst am Ende eures Kochvorgangs dazu.

10 Variationen für die Abendsuppen

Suppensud Grundrezept mit etwas Hirse aus dem Basis-Hirse-Rezept, dies täglich anreichern/ablöschen mit wahlweise:

Diese Varianten könnt ihr direkt in den Supensud geben:

– Stangensellerie geschnitten mit Petersilie.

– Kleine Tofustückchen mit Sojasoße marinieren.

– Geraspelte Möhren mit Ingwer und frischem Koriander.

– Geschnittener Chicorée mit Kresse.

Bei diesen Variation bereitet ihr das Gemüse erst vor und gebt dann den Sud darauf:

– Zucchini in Sesamöl braten, mit Sojasoße ablöschen.

– Gebratene Frühlingszwiebeln.

– Gedünsteter Blumenkohl mit Fenchelsamen und Cumin.

– Kichererbsen mit Kirschtomaten kurz geschmort.

– Kürbisraspeln mit Aprikosenstückchen und geschmorten Zwiebeln.

– In Sesam- oder Olivenöl kurz gebratene Süßkartoffel Würfelchen.

Die genannten Gemüsevariationen sind alle sehr schnell gar und können ganz nach Belieben mit einander kombiniert werden. Im Falle des Blumenkohls empfiehlt es sich, einmal einen Kopf vor zu garen. Dieser kann portioniert in der Mittags-Bowl oder in der Abendsuppe gegessen werden.

Tipps und Bestelladressen

Vorbereitung

– Fangt gern erst mal mit einer 5 Tageskur an – ihr habt ja viermal im Jahr die Möglichkeit, die große Kur zur passenden Zeit anzugehen!

– Holt Euch zunächst genügend Hirse. Eine Schale pro Tag entspricht ungefähr 100 Gramm Hirse.

– Holt euch eine Kiste Obst und Gemüse, wenn ihr gern variiert und überlegt, wie ihr was gern über die Tage kombinieren möchtet.

– Nutzt das Vorkochen für 3 Tage.

– Teilt euch die Woche gut ein, sodass ihr am 4. Tag z. B. mal Flocken und Nudeln esst und erst am 6. Tag neu auf Vorrat kochen müsst.

Rezepte für das leckere Dazu zu eurer Hirse

Gute kostenfreie Gemüse Rezepte bekommt ihr bei Rapunzel online.

Zutaten wöchentlich bestellen

Falls kein Bioladen um die Ecke ist, Biogemüse und Getreide könnt ihr regional bei Marktschwärmer bestellen.

Bücher

Temelie B. & Trebuth B.: Das fünf Elemente Kochbuch. Joy Verlag, ISBN 9783928554053

Schneider, Karola: Kraftsuppen nach chinesischer Heilkunde. Joy Verlag. ISBN 9783928554350

Copyright

Titelbild Heike Brunner, lizenziert@Canva für Heike Brunner

Zeichnungen alle: Heike Brunner

Der Beitrag gefällt Ihnen?

Dann teilen Sie Ihn auf Ihrer Plattform!